verkannter wind...
betrachtete den stein, still und leise
horchte dem wind, dem sichtlosen kind
blickte in die ferne in unbekannter weise
der wind, er rauschte so geschwind
fast als ob er farben tragen würd wagen
sauste er um die ecke und übers feld davon
er flüsterte mir zu, er wolle mich tragen
irgendwohin, ins nichts, auf und davon
verführerisch sprach er, heuchelte mir zu
erzählte mir schweigend unwahre sagen
er sehe mich, er höre wahrlich mir zu
worte der freundschaft fälschlich sagen
komm mit mir, gib mir deine reichende hand
er singe mir lieder des freundes sein
trage mich zum meer und zum sand
zeige mir blumen, er möge das mein
feiner wind, plötzlich zum orkan geworden
verkannt erbarmungslos schlug er nieder
wehte brausend über äcker, alles korn wurd verdorben
stürzte sträucher und bäume, wachsen nicht wieder
zerstörung er hinterliess, qualm und rauch nur blieb
schutt und asche, seine sprache erkannt
dreh mich um, wieder trügerisches lächeln ich krieg
seine schweigende stimme gewaltig verkannt
(mai 2001)
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